Frau H. schreibt über das große K

Frau H. schreibt über das große K

EIN PERSPEKTIVWECHSEL

… so betitelt die 21-jährige Ingolstädter Choreografin, Bühnentänzerin und Tanzpädagogin Paula Eßwein alias „Pauless“ ihre Abschlussar-beit, eine komplett selbst erstellte Videoarbeit. Ihre fiktive Hauptdarstellerin „Rosi“ (dargestellt von Paula Eßwein) verarbeitet in einem packenden Tanzprojekt die niederschmetternde Diagnose „Hirntumor“ und durchlebt einen Perspektivwechsel vom totalen Chaos zur gefühlten und gelebten Herzensweisheit. 

 

Pauless ist als Tochter, Enkelin und Nichte mit dem Thema Krebs in der eigenen Familie vertraut. Dass die Abschlussarbeit ihrer Tanzausbildung ihr eine Herzensangelegenheit ist, das merkt man sofort beim Zusehen! „Nach dem dramaturgischen Aufbau meiner Geschichte sowie der Ausarbeitung der relevanten Rollen und Szenen ging es an die Besetzung beziehungsweise die Überlegung, wer die Rollen bestmöglich darstellen könnte. Neben einem professionellen Make-up müssen natürlich auch alle Kostüme und jede Frisur bis ins Detail durchdacht und entworfen werden.“ Auch das Bühnenbild und die Beleuchtung der Szenen wurden von Pauless geplant und gestaltet. Danach ging es in ein professionelles Studio, wo Pauless Regie führte. Nach Studioaufzeichnung, Schnitt und finalem Feinschliff war die Videoproduktion fertig. Über das selbst gewählte, durchaus schwierige Thema ihrer Arbeit sagt sie: „Rosi führt ein toxisches Leben im Außen, weit von Selbstliebe entfernt. Ihre Krebsdiagnose reißt ihr den Boden unter den Füßen weg. Anfangs möchte sie den Krebs nicht wahrhaben und kämpft gegen ihre Krankheit an. Rosis negative Gedanken ziehen sie allerdings immer weiter runter, bis ihr alles zu viel wird, sie sich anschließend von ihrem Körper abkapselt und in eine Depression verfällt. Ohne Emotionen und Gefühle durchlebt sie ihren tristen Alltag. Dann ermutigen zwei wahre Freunde sie, ihre Perspektive zu wechseln und den Fokus auf positive Dinge zu richten. Dadurch erkennt Rosi den Sinn in ihrer Krankheit und hat die Kraft zu verzeihen. Heute ist sie dem Krebs dankbar, da er ihr die Augen geöffnet hat und sie nun auf sich und ihre Gedanken, die sie krank gemacht haben, achtet.“

 

Vor diesem Hintergrund kann man sich auch sehr gut vorstellen, welche starken inneren Prozesse bei Pauless bei jedem einzelnen Punkt der Mas-terarbeit in ihrem Inneren abgelaufen sein mögen. Und dann das selbst tänzerisch so wunderbar authentisch zu performen – ich bin ganz begeistert und einige Szenen haben sich mir förmlich eingebrannt! Die Botschaft dieses Videos, das wirklich ganz nah ans Herz rührt und wo nicht nur Krebsbetroffene sofort fühlen, worum es da geht, könnte mit ihren abschließenden Erläuterungen nicht besser dargestellt werden: „Ich möchte den im Video eingesprochenen Text von Kim McMillen „When I loved myself enough“ noch einmal  zitieren: Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war, von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst. Anfangs nannte ich das „gesunden Egoismus“, aber heute weiß ich, das ist Selbstliebe.

Als ich mich selbst zu lieben begann, da erkann-te ich, dass mich mein Denken armselig und krank machen kann. Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte, bekam der Verstand einen wichtigen Partner. Diese Verbindung nenne ich heute Herzensweisheit.“

 

Paula Eßwein

 

Liebe Pauless, herzlichen Dank für dein starkes Video – es macht vielen Menschen
Mut und Freude!

 

REDAKTION: Heike Herrle, Lehrerin für Guo Lin Neues Qi Gong

 

Foto1: 

Bilduntereschrift: Hier kann man das komplette Video auf  YouTube ansehen: 

EIN PERSPEKTIVWECHSEL by PAULESS // A CHANGE OF PERSPECTIVE Final Exam Project

Foto2: Paula Eßwein

Foto3: Heike Herrle

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