STARKBIER
ist die Bezeichnung für alle Biere, die mehr als 16 Prozent Stammwürzegehalt haben, unter ihnen auch das Bockbier. Als Stammwürze bezeichnet man Extraktstoffe, die den Geschmack des Bieres ausmachen: Malzzucker, Bitter- und Aromastoffe des Hopfens und Mineralstoffe. Von dieser Stammwürze ist auch der Alkoholgehalt abhängig. Grob geschätzt macht der Alkoholgehalt etwa ein Drittel bis ein Viertel der Stammwürze aus. Wider Erwarten kommt das Starkbier aber nicht aus Bayern, denn es hat seinen Ursprung in der niedersächsischen Stadt Einbeck. Dieses Bier wurde im Mittelalter in ganz Deutschland verkauft. Dennoch wird heute eindeutig das meiste Starkbier (rund ein Drittel) in Bayern produziert und getrunken. Die mit Abstand stärkste Variante ist der Eisbock aus Kulmbach. Mit 57,5 Prozent Alkohol gilt das deutsche Schorschbock 57 (ein Eisbock) der Brauerei Schorschbräu aus Gunzenhausen momentan als das stärkste Starkbier der Welt. Das älteste bayerische Starkbier ist dagegen der Salvator, der „Urvater aller Starkbiere, mit einem Stammwürzegehalt 18,3 (Stammwürze) und einen Alkoholgehalt von 7,5 Prozent. Die Farbe des Bieres sagt übrigens nichts über den Stammwürze –oder Alkoholgehalt aus.
Es gibt helle und dunkle Bock- und Doppelbockbiere. Herrnbräu bietet beispielsweise auch ein Weizenbockbier an. Mittlerweile haben sich auch in anderen europäischen Ländern zahlreiche Starkbier-Marken etabliert. Hierzulande sind beispielsweise das Faxe- und das Elephant-Starkbier aus Dänemark sowie polnische Starkbiere der Marken Warka und Tatra bekannt. Zahlreiche Starkbier-Tests im Internet zeigen, dass der Geschmack je nach Marke sehr unterschiedlich ausfallen kann. Von süßlichen Noten über fruchtige Nuancen bis hin zu bitteren Akzenten ist fast jede Geschmacksrichtung möglich. Die meisten Starkbiere zeigen einen deutlich malzigen Geschmack mit einem würzigen Einschlag und leichten Röstaromen. Manchmal ist auch der hohe Alkoholgehalt herauszuschmecken. Der süffig-kraftvolle Geschmack ist nicht jedermanns Sache. Echte Bierkenner schätzen jedoch genau diese vollmundige Note.
Text: Steffi Kürten
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