TV-Doku-Soap „MEIN LOKAL, DEIN LOKAL“ zu Gast in der Region Ingolstadt
Die beliebte Doku-Soap wird seit 2013 erfolgreich auf Kabel Eins ausgestrahlt. Fünf Gastronomen aus einer Stadt/Region treten gegeneinander an, um das beste Restaurant der Woche zu küren. An jedem Werktag lädt ein anderer Restaurantbesitzer zu sich ein. Es werden jeweils eine Vorspeise, ein Hauptgang und ein Dessert aufgetischt, mit exklusiven Einblicken in die Küche. Am Ende eines Abends werden Punkte verteilt. Ein Moderator und Starkoch mischt mit seiner Expertise ebenfalls mit.
Diese Restaurants aus der Region traten im Februar 2025 bei „Mein Lokal, Dein Lokal“ an: „Zarrillo“, Ingolstadt • „Almhütte Goaßstoi“, Großmehring • „Bistro MEXX“, Donauwörth • „Zur Sonne“, Pappenheim • „Ferber“, Monheim
Tag 1: Daniele Zarrillo – ZaRrillo, Ingolstadt
Sie waren der Erste von fünf Gastronomen, die im Februar 2025 bei „Mein Lokal, Dein Lokal“ aus der Region Ingolstadt teilgenommen haben. War vorher bekannt, gegen wen man antritt? Nein, aber es hätte keinen Unterschied gemacht. Ehrlich gesagt war es nicht oberste Priorität zu gewinnen, mir war es wichtiger mein Team zu motivieren und Einblicke aus unterschiedlichen Konzepten zu erhalten. Ich bin schon seit 21 Jahren Gastronom in Ingolstadt. Ich habe meine Kunden, ich habe mein Business und bin sehr zufrieden. Aber fürs Team war es etwas Neues, der Drehtag, die Kameras, der Blick hinter die Kulissen.
Wie fühlt sich das an, wenn nicht wie sonst die Gäste, sondern andere Kollegen und ein Spitzenkoch das Essen bewerten? Es gibt natürlich immer auch Gäste, die unzufrieden sind oder etwas auszusetzen haben. Diese Sendung ist aber ja so aufgebaut, dass man extra kritisch etwas sucht, um nachher Punkte abzuziehen. Ich selber war bei den Kollegen weniger kritisch, es ist aber auch nicht alles gesendet worden. Egal, ich würde sofort wieder teilnehmen. Es ist spannend zu sehen, wie es andere machen. Ich überlege, ein neues Dessert auf die Karte zu nehmen, das ich bei einem Kollegen extra bestellt habe, weil ich es unbedingt probieren wollte: Eis mit Olivenöl. Ich habe mir nicht vorstellen können, dass das schmeckt… Es war einfach cool und hat uns Riesenspaß gemacht!
Zarrillo bei der Saturn-Arena Ingolstadt, Liegnitzer Str. 2a
Zarrillo am Audi-Kreisel Ingolstadt, Zarrillo am Audi-Kreisel Ingolstadt
Tag 2: Martin Burghart – Almhütte Goaßstoi, Ingolstadt
Die Almhütte im Interpark in Großmehring bietet bayrisch-alpine Küche, frisch gezapftes Bier und urige Hüttenromantik. Ein Vergleich mit gehobener Gastronomie ist auf den ersten und auch auf den zweiten Blick schwierig. Wie Daniele Zarrillo sieht auch Martin Burghart seinen Auftritt bei „Mein Lokal, Dein Lokal“ als sehr positiv. „Es war eine tolle Erfahrung, einen Tag lang von einer Kamera begleitet zu werden. Wir sind die Sache natürlich sehr locker angegangen und haben den Drehtag in vollen Zügen genossen. Es hat Spaß gemacht, die eigene Lokalität zu präsentieren und damit ist klar, dass wir jederzeit wieder an
so einem Format teilnehmen würden.“
Almütte Goißstoi, Gutsweg 2, 85098 Großmehring
Tag 3: Bernhard Schneider – Bistro MEXX, Donauwörth
Bernhard Schneider führt seit November 2023 gemeinsam mit seiner Frau Nicole das Bistro Mexx (ehemals Mäxle) in Donauwörth, das vor allem für seine Burger bekannt ist. Nach einer ersten Absage kam einen Tag vor Drehbeginn doch noch eine Zusage: „Ihr seid dabei, morgen kommt Promikoch Ali Güngörmüs vorbei!“
„Uns war natürlich bewusst, dass wir im Vergleich zu einem mit Michelin-Stern ausgezeichneten Gasthaus nichts zu gewinnen, aber eben auch nichts zu verlieren haben. Wir hatten Spaß und sind mit unserer bunten Truppe angetreten – ohne vorher neue Speisekarten drucken zu lassen oder besonders dekoriert zu haben. Wir sind uns selbst treu geblieben und es war die Erfahrung wert. Aber nochmal würden wir nicht teilnehmen. Es war doch sehr chaotisch und anstrengend“.
Bistro Mexx, Ludwig-Auer-Straße 13, 86609 Donauwörth
Tag 4: Sven und Stefanie Glück – Hotel-Gasthof zur Sonne, Pappenheim
Ein ganzes Fernsehteam zu Gast bei Sven Glück – Eindrücke vom Drehtag: Waren Sie nervös? Ja und nein. Wir haben schon öfter mal was fürs Fernsehen gemacht, aber nicht in einem so großen Umfang. Es ist immer ein gewisser Druck da, weil wir jederzeit Besuch von Testern bekommen können. Man möchte ja wieder ausgezeichnet werden beziehungsweise die Auszeichnung bestätigen. Natürlich kann immer etwas schief gehen, denn es ist nicht jeder Tag gleich. Also war es schon eine außergewöhnliche Situation beim Dreh, weil man hofft, seine volle Leistung auch abrufen zu können.
Es scheint alles bestens geklappt zu haben, denn Sie haben gewonnen! Die volle Punktzahl wären noch zwei mehr gewesen, (lacht) aber natürlich sind wir mit unseren 48 Punkten hochzufrieden. Es waren schöne Tage, wir sind super happy mit dem Ergebnis.
Wie wichtig sind kulinarische TV-Formate für die Gastronomie? TV-Formate rund ums Thema Essen und Restaurants sind natürlich schon bedeutend für die Branche, weil sie einen Eindruck davon vermitteln, was hinter dem Gericht steckt, das der Gast letztendlich bestellt. Sie vermitteln, wie Gastronomen agieren, kalkulieren und wie Herstellungskosten an den Gast weitergegeben werden. Gerade Sendungen wie „Mein Lokal, Dein Lokal“, wo Preis, Leis-tung und Ambiente in die Wertung miteinfließen, ist für uns Gastronomen gut. Solche Formate machen Gästen und auch dem Gastro-Nachwuchs Lust auf mehr!
Hotel-Gasthof zur Sonne, Deisingerstraße 20, 91788 Pappenheim
Tag 5: Florian Ferber – FERBER, Mohnheim
Auch hier wurde das Fernsehteam mit großer Spannung erwartet. Florian Ferber hatte bereits vier Drehtage als Gast bei den Kollegen hinter sich. Jetzt durfte er zeigen, was seine Küche zu bieten hat:
„Die Dreharbeiten waren aufwändig und haben einen ganzen Tag in Anspruch genommen. Überraschenderweise fiel mir das Sprechen vor der Kamera leichter als erwartet. Insgesamt haben wir, denke ich, eine gute Figur abgegeben und konnten unser Restaurant authentisch präsentieren.“
Im Rückblick auf die Teilnahme ist man im FERBER mit Platz 3 durchaus zufrieden, auch wenn man sich den ein oder anderen Punkt mehr gewünscht hätte. Dennoch dürfe man nicht vergessen, dass es sich um ein Spiel handelt und keine neutrale Jury entscheidet.
Hotel & Restaurant das Ferber, Markplatz 7, 86653 Monheim
Fazit:
Zur Wirkkraft von kulinarischen TV Formaten: „Die Wirkung hängt stark davon ab, wer teilnimmt und wie sich die Gastronomie präsentiert. Es gibt Sendungen, die der Branche eher schaden, während andere einen positiven Einfluss haben. Besonders wertvoll sind Formate, die Transparenz schaffen – zum Beispiel, indem sie zeigen, wie seriöse Kalkulationen entstehen oder welche Qualitätsunterschiede es gibt. Wenn der Zuschauer durch die Sendung ein besseres Verständnis für die Gastronomie gewinnt, ist das definitiv ein Gewinn für die Branche.
Fotos: ©joyn
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